Fotograf für’s Leben gesucht.

Warum die Chemie zwischen Fotograf und Model das Wichtigste ist.

Im vorigen Beitrag haben wir geklärt warum man bei Fotos lieber den Profi machen lässt. Jetzt gilt es einen passenden Fotografen zu finden. Das ist gar nicht so einfach, im Zeitalter des Internets. Jeder drittklassige Amateur kann sich eine schöne Seite mit Hilfe eines Webseiten-Baukasten zusammenstelle und mit den Fotos werben, die er von einem Model bei einem Workshop gemacht hat.


Ich werde dir eine Paar Hilfestellungen geben wie du einen guten Fotograf für dein Geld findest.


Denn seien wir mal ganz ehrlich, gute Fotos kosten (wie bei allen Handwerkern die davon leben wollen) ihr Geld. Ich werde dir erklären worauf du achten musst um einen echten Profi zu finden und wie du verhindern kannst an einen Amateur zu geraten, denn Fotograf ist kein geschützter Begriff mehr.

“Photography is a way of feeling, of touching, of loving. What you have caught on film is captured forever… it remembers little things long after you have forgotten everything.”

-Aaron Siskind-

8 Dinge auf die du bei der Wahl deines Fotgrafen achten solltest:

– Internetauftritt: Schau hinter den tollen Webseiten-Baukasten. Sind die Fotos auf der Seite vielseitig? Sind auch normale Menschen dabei, nicht nur die jungen und schönen? Wie lange übt der Fotograf seine Tätigkeit schon aus, hat er Erfahrung? Es gibt zwei Arten von Fotografen: die spezialisierten die z.B. nur Babyfotos/Hochzeitsbilder/Beautyshots etc. machen, sie sollten mindestens 2 Jahre ihren Beruf machen. Oder die Allrounder, deren Fotos sich durch mehr Originalität auszeichnet, weil sie sich nicht in einer Sparte fest fahren, sollten mindestens 5 Jahren Erfahrung haben. Wenn es bereits Preise auf der Webseite gibt, achte auch auf eine genaue Beschreibung der Leistung. Wenn nicht, erfährst du diese bei deinen Anruf. Das ist auch okay, denn diese Preise sind genauer auf deine Wünsche abgestimmt. (Zu niedrige Preise gleich auf der Webseite sind ein Hinweis auf einen verzweifelten Quer-Einsteger: Finger weg!)

– Empfehlung: Ein extrem hoher Erfolgsgarant ist jemanden zu kennen der dort schon mal Fotos gemacht hat. Der Fotograf auf der Hochzeit war so sympathisch? Frag sie oder ihn, sie/er gibt dir bestimmt gerne ein Kärtchen.

– Anruf/Beratung: Rufe die Fotografen deiner Wahl an und erkläre ihnen was du dir wünschst. Lass dir die Preise erklären damit du sie vergleichen kannst. Ein weiterer Hinweis auf einen Profi ist, dass er auf dich eingeht, mit dir das Shooting plant, über Kleidung/Accessoires spricht, und Ideen anreißt. Am Ende des Telefonats solltet ihr einen Plan vom Shooting und den groben Kosten haben.

– Preis: Ein Fotograf, der davon leben will, nimmt pro Fotostunde 80-100,€ , Pro Bild 13×18 in Profiqualität und retuschiert 10-15.-€ und pro Bilddatei retuschiert inkl. der privaten Nutzungsrechte 25-50.-€ . (Ausgenommen Mengenrabatte und Aktionen wie z.B. Kitafotografie, Aktionen in Geschäften etc.) Alles was günstiger ist, ist nicht wirtschaftlich kalkuliert, macht also anderen Fotografen die Preise kaputt. Solche Fotografen schließen ihr Studio nach 3 Jahren wieder, also wird’s eh keine Langzeit-Beziehung.

– Testshooting: Ich hoffe du konntest nun deine Recherche auf einen oder wenige Fotografen herunter brechen. Im nächsten Schritt hilft nur noch eins: mit einem kleinen Shooting testen. Denn das Wichtigste ist die Chemie. Wenn man sich wohl fühlt und nach den Shooting und sagen kann “Ich hatte Spass.”, dann passt ihr zusammen.

– Technik: Ein guter Fotograf beherrscht gute Posing-Anleitungen, seine Kamera (damit der Hintergrund z.B. ein schönes Bookeh hat), Licht (dass deine Stärken unterstreicht), Location (gute Ideen die zum Thema der Session passen) und kann im Notfall gut improvisieren (Stichwort Hochzeitsfotos bei Regen). Er sollte deine Wünsche und Ideen respektieren aber dir auch ehrlich sagen, wenn die von dir erträumte Pose einfach nicht gut zu dir passt.Natürlich sollst du nicht beurteilen ob der Fotograf seine Kamera und das Licht beherrscht. Für dich ist das Ergebnis entscheidend. Gefällst du dir hinterher auf den Bildern, stimmt der Flair des Bildes ohne dir als Charakter dabei untreu zu werden? Und selbst wenn es dir schwer fällt Bilder von dir selbst zu betrachten (im letzten Beitrag ging es darum, warum man sich selbst oft nicht so gut auf Fotos ansehen kann), was sagen die Leute die dich gut kennen? Bist du das auf dem Foto?

– Präsentation: Bei manchen Fotografen kannst du direkt nach dem Shooting aussuchen und bestellen, andere laden ihre Fotos lieber in eine Onlinegalerie damit du bequem von Zuhause bestellen kannst. Ich persönlich treffe für meine Kunden eine Vorauswahl der Bilder aus der Session. Zu viele Fotos überfordern, und das geübte Fotografenauge hat am schnellsten den besten Schuss aus einer Sequenz heraus gefiltert. Aus diesen Bilder triffst su dann deine Wahl. Die bestellten Bilder werden dann noch mal liebevoll retuschiert (Rötungen entfernt, Glanzstellen und Poren, etc.)

– Bestellung: Wie unkompliziert ist dein Fotograf und wie sehr geht er auf deine Wünsche ein? Baut er dir z.B. auf Wunsch eine Collage, oder empfielt er dir einen schönen Rahmen? Gibt es bei großen Bestellungen ab 500.- einen Rabatt oder eine kleine Überraschung? Sind die Fotos auf Echtfotopapier Seidenraster oder nur billige Thermoprints? Sind Leinwände mit Schutzlack versiegelt, damit sie sich nicht mit der Zeit abrubbeln? Bietet der Fotograf Daten sowohl auf DVD als auch auf USB-Stick an, oder gar bequem als Datentransfer? All das kann man nur herausfinden, wenn man mal bestellt hat. Die normale Fertigungszeit für Profi-Fotos (die ja noch retuschiert werden und daher nicht “mal eben schnell” ausgedruckt werden können) sind 7-14 Tage. Aber was länger als im Drogeriemarkt dauert sollte auch besser sein.


Jetzt weißt du worauf du bei der Wahl deines Fotografen achten musst. Fotos machen ist nicht billig, daher sollte es unvergesslich sein und einen tollen Moment fest halten. Was du tun kannst damit du optimal auf deinen tollten Shooting-Tag vorbereitet bist erfährst du in meinen nächsten Beitrag.

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Was für Erfahrungen hast du denn schon mit Fotografen gemacht? was hat dir gefallen, und was hat dich gestört. Ich freue mich in dem Kommentare von dir zu hören.

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