9 Gründe warum ein Profi-Foto besser ist als ein Selfie

Einmal wunderschön sein.

Das hast du dir bestimmt auch schon mal gewünscht. Und dann dein erste Selfie gemacht und es gleich wieder gelöscht. Und noch eins. Und dann hast du es bearbeitet. Am Ende sah’s gut aus, aber es war leider nicht mehr du auf dem Bild.

Ich behaupte auch du kannst wunderschön aussehen.

“Schönheit liegt im Auge des Betrachters.” sagen sie immer. Stimmt. Blöd nur, wenn der Betrachter man selbst ist, und man die Person da auf dem Bild einfach nur erschreckend findet. So geht es jedenfalls mir: ich stelle bei Fotos immer fest wo ich noch so dick geworden bin, wie schlecht meine Klamotten sitzen, und der Pickel da… kennste, ne? Man sieht seine Fehler durch’s Vergrößerungsglas, in dem Fall, durch die Linse. Schlimm.


Und dann zeige ich das Bild meinem Mann. Seine Reaktion: “Wieso? Du siehst doch toll aus. Ich mag das Kleid an dir.” Ich sehe in seinen Augen dass er das auch so meint.


Aber warum sieht er mich so anders als ich mich selbst? Warum finden mich andere schön auf Fotos?

“The beauty of a woman must be seen from in her eyes, because that is the doorway to her heart, the place where love resides.”

– Audrey Hepburn –

Hier sind ein paar Gründe warum man sich auf Fotos nicht mag:

  • Handybilder sind spiegelverkehrt: Seien wir mal ganz objektiv. Man sieht sich selbst am häufigsten im Spiegel, also spiegel-verkehrt. Allein das sorgt für ein Zerrbild, weil ein Mensch nie ganz symmetrisch ist, und so sein spiegel-richtiges Bild irgendwie komisch aussieht.
  • Handybilder machen fett: Handykameras sind ohne Zoom und als Allrounder gebaut. Sie sind extrem weitwinklig, damit man damit auch Landschaftsaufnahmen machen kann. Das ist gar nicht gut für Portraits, denn es verzerrt dich tonnenförmig.
  • Schlechte Posen lassen dich unvorteilhaft aussehen: Dazu kommt, dass das richtig Posing die halbe Miete ist. Man kann mit schlechten Posen schlanke Menschen fett und ohne Selbstbewusstsein aussehen lassen, aber auch mit guten Posen aus einer kurvingen Grösse 44 Frau eine Sex-Göttin (ich werden bestimmt auch noch einen Beitrag zum Thema Nude-Fotografie schreiben) machen.
  • Unvorteilhafte Kleidung und Amateur Styling/ Accessiores/ Haare/ Makeup tun ihr übriges. Da hilft auch keine Retusche-App. Wer nämlich genau hinsieht bemerkt wie unnatürlich digitales Makeup ist. (Natürlich geht’s nicht ohne Retuschen, aber so wenig wie möglich und so gezielt wie nötig. Ein gutes Makeup mit natürlichem Contouring ist essentiell, gerade bei Nahaufnahmen).
  • Unvorteilhaftes Licht kann eine Aufnahme regelrecht zerstören. Das kann man mit einem ganz einfachen Experiment erklären: richte deine Schreibtischlampe auf dein Gesicht. Nun schaue dich in einem Makeup-Spiegel an und wende dein Gesicht voll der Lampe zu. Es ist gut beleuchtet. Nun drehe den Kopf etwas seitlich und senke das Kinn, bis das Licht nur eine Gesichtsseite beleuchtet und der Schatten der Nase nur noch ein kleines Lichdreieck unterhalb des Auges auf her den Licht abgewandten Wange zulässt. Wenn du ein rundes Gesicht hast wird dir dieses Licht besser gefallen. Es Macht dein Gesicht schlank. Wenn du ein schmales Gesicht hast wirst du das direkte Licht mehr mögen denn es lässt dein Gesicht voller wirken.
  • Kameraperspektive: Schon mal einen Selfie-Fotograf beobachtet? Die halten ihre Kamera immer nach oben, damit man den Hals streckt und kein Doppelkinn hat. Schon mal einen Fotografen vor stehenden Personen am Boden hocken sehen? Wenn der/die fotografierende nicht ausgefeilte Posing-Instruktionen gegeben hat, ist sie/er ein Amateur, denn Menschen sehen in 99% aller Fälle von unten unvorteilhaft aus.
  • Ausdruck: “Lach mal!… Nee, nicht so. Guck doch mal ganz natürlich.”
    Wer ist schon auf Kommando fröhlich? Man kann dann zwar den Mund verziehen, aber sieht dann eher aus wie die Zahnarztfrau, die einem in der Werbung was aufschwatzen will. Also irgendwie traurig. Für ein schönes Lachen braucht man nichts weiter als einen guten Grund. Und genau das ist das Problem wenn man sich selbst fotografiert.
  • Selbstbild: …und dann speichert man irgendwie eine glorifizierte Version von sich ab. Klar, die Fettröllchen am Rücken sieht man ja auch im Spiegel nicht. Ich stelle bei mir sogar fest, dass ich -vielleicht auch weil ich mich jünger fühle- mich auch jünger in Erinnerung habe. Fotos erinnern mich immer daran wie ich mich verändert habe. Ich mag die alten Bilder lieber, die, die ich nicht mochte als ich damals frisch fotografiert war.

All diese Dinge sind nur wenige Aspekte von vielen tausenden, die dein Fotograf für dich sehen und wissen sollte, damit deine Bilder gut werden. Diese Kleinigkeiten machen viel aus, und wenn man nicht gerade Fachmann ist kann man das nicht alles wissen.


Eine Fotografenausbildung ist sehr komplex, und es ist lange nicht mit dem beherrschen der Kamera getan. Ein guter Fotograf muss auch ein Grundwissen über gutes Makeup haben (jedoch nicht selber schminken, das sollte ein Make-Up Artist machen), seine Farbenlehre kennen, Basis-Wissen über Kleidung und Haare haben (die eigentliche Frisur ist aber Sache des Hairtylisten), Ahnung von Licht, Posing, und Bildgestaltung haben. Und er sollte sich in Dich hinein versetzen können.


Dein Fotograf muss dich verstehen. Deine Wünsche, Dein Selbstbild und wie du dich fühlen willst. Und dann muss er nur noch deine innere Schönheit im Bild festhalten. Ein bisschen Zauberei eben.


Klingt unmöglich, oder?


Aber tröste dich, wer mit Licht malen kann (Photos=Licht, Graphie=Malerei), kann auch ein bisschen zaubern. Und im nächsten Beitrag gebe ich dir eine Checkliste an die Hand, wie auch du einen guten Fotografen für dich und deine Portraits findest.

Wie sind deine Erfahrungen mit Selfies? Welche Software nutzt du zum bearbeiten deiner Bilder? Kannst du ein Handy mit gute Optik empfehlen? Hast du dich schon mal von einem Profi fotografieren lassen, und wenn ja, wie war das für dich im Vergleich?

Ich freue mich sehr über deinen Kommentar. 🙂

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